Kontakt
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Fachbereich 02: Sozialwissenschaften, Medien und Sport
Institut für Erziehungswissenschaft

Georg Forster-Gebäude
Jakob-Welder-Weg 12
55128 Mainz

Nachruf auf Prof. Dr. Micha Brumlik:

Micha Brumlik, der im 78. Lebensjahr verstorben ist, war ein prägender Publizist, Wissenschaftler und leidenschaftlicher Streiter für eine verantwortungsvolle Erinnerungskultur. Er war von 1977 bis 1981 als wissenschaftlicher Mitarbeiter Mitglied des damaligen „Pädagogischen Instituts“ an der Universität Mainz. Von 1981 bis 2000 wirkte er als Professor für Erziehungswissenschaft in Heidelberg und setzte seine akademische Arbeit von 2000 bis 2013 an der Goethe-Universität in Frankfurt fort. Über die Grenzen der Universität hinaus engagierte er sich zwischen 1989 und 2001 politisch für die Grünen im Frankfurter Stadtparlament. Ab 2013 war Brumlik Senior Advisor am Zentrum für Jüdische Studien in Berlin/Brandenburg und wurde 2025 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.

Brumlik veröffentlichte zahlreiche Sachbücher, Essays und Artikel zur Geschichte des Judentums wie zu aktuellen jüdischen Themen. Ein besonderes Anliegen war ihm die pädagogische Auseinandersetzung mit der NS-Zeit. In der öffentlichen Debatte plädierte er für verpflichtende Besuche von KZ-Gedenkstätten durch Schülerinnen und Schüler – jedoch stets mit intensiver Vor- und Nachbereitung. Dabei betonte er die Bedeutung der individuellen Lebensgeschichten der Opfer in den Vernichtungslagern und setzte sich dafür ein, diese den Jugendlichen nahe zu bringen und sie zur Reflexion zu befähigen. Mit seinem Wirken bleibt Micha Brumlik als unbequemer Denker und engagierter Vermittler im Gedächtnis, der Generationen für Aufklärung und die ethische Verantwortung der Gegenwart sensibilisierte. 

Das Institut wird seinem Werk und Engagement immer gedenken.

(Verfasser: Prof. Dr. Stefan Aufenanger)


Übergabe des Förderbescheids PRO.SOZIAL

Pressemitteilung vom 14.08.2025

Das neue kooperative Forschungskolleg „PRO.SOZIAL“ zur Förderung kooperativer Promotionen beschäftigt sich mit Krisendiskursen und Bearbeitungsweisen sozialer Ungleichheit und analysiert gesellschaftliche Transformationen im Kontext Bildung und Soziales. Das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit (MWG) fördert das Projekt und damit die Einrichtung von insgesamt fünf Promotionsstellen mit insgesamt 750.000 Euro für die Dauer von drei Jahren. Die beiden beteiligten Hochschulen ihrerseits stellen eine Gegenfinanzierung in gleicher Höhe zur Verfügung, sodass sich insgesamt ein Fördervolumen von 1,5 Millionen Euro ergibt.

Antragsteller:innen:
Prof. Dr. Tanja Betz, Prof. Dr. Karin Bräu, Prof. Dr. Marion Ott, Prof. Dr. Karen Wagels

Assoziierte Mitglieder:
Prof. Dr. Lena Loge, JProf. Dr. Simone Plöger, PD Dr. Christine Resch, JProf. Dr. Lilli Riettiens, JProf. Dr. Constantin Wagner

4. Kinder- und Jugendbericht des Landes Rheinland-Pfalz
Die Kommission für den 4. Kinder- und Jugendbericht des Landes Rheinland-Pfalz unter dem Vorsitz von Prof.‘in Tanja Betz hat am 18.03.2025 zusammen mit Jugendministerin Katharina Binz den neuen 4. Kinder- und Jugendbericht vorgestellt. Schwerpunktthema des Berichts ist „Beteiligung junger Menschen in Rheinland-Pfalz zwischen Anspruch und Wirklichkeit“. Details zur Kinder- und Jugendberichterstattung in Rheinland-Pfalz gibt es hier

Prämierung herausragender Abschlussarbeiten im Fach Bildungswissenschaften (B.Ed.)
Die AG Schulforschung/Schulpädagogik prämiert zwei Bachelorarbeiten aus dem akademischen Jahr 2023/24. Wir freuen uns, die Abschlussarbeiten von Alexandra Kyra Lacoste und Jacob Salomo Schmidt auszeichnen zu dürfen. Das Institut für Erziehungswissenschaft gratuliert zur Prämierung!

Prämierung einer Abschlussarbeit im Kernfach Erziehungswissenschaft (für das WS 2023/24 und das SoSe 2024)
Die Kommission zur Prämierung von Abschlussarbeiten freut sich, die Masterarbeit von Lena Jakob zu prämieren. Die Arbeit trägt den Titel „Beteiligungspraktiken von Kindergartenkindern in Gruppendiskussionen. Eine methodologische Untersuchung“ und wurde im Arbeitsbereich von Prof.’in Dr. Tanja Betz (Allgemeine Erziehungswissenschaft) verfasst. Besonders hervorzuheben ist, dass die Arbeit über die theoretische und eigenständig empirische Auseinandersetzung auch zu methologisch neuen Einsichten und zu einer methodologischen Weiterentwicklung in Bezug auf Kinder als AkteurInnen in Gruppendiskussionen gelangt. Das Institut für Erziehungswissenschaft gratuliert herzlich!

Nachruf auf Dr. Sander
Günther Sander wurde am 19. Januar 1946 in Laubach/Hessen geboren und hat seine Kindheit in Kiel verbracht. Nach dem Abitur 1966 studierte er in Kiel und schloss mit dem Volkschullehrerexamen ab. Danach absolvierte er ein Diplomstudium der Pädagogik in Tübingen und promovierte 1979 bei Hans Thiersch in Tübingen. Seine Dissertationsschrift trug den Titel „Abweichendes Verhalten in der DDR. Kritik der Kriminalitätstheorien in einer sozialistischen Gesellschaft“. Von 1976 bis 1980 war Günther Sander wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Trier und hat am 1. März 1980 seine Tätigkeit an der Johannes Gutenberg – Universität im Pädagogischen Institut aufgenommen. Am 31. Januar 2006 ist er in Rente gegangen. Er starb am 22. September 2024 in Brunella/Sardinien. Mehr