Exkursionen

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Allgemeines

Exkursionen werden im Grund- und Hauptstudium angeboten und sollen Einsichten in pädagogische Berufsfelder vermitteln, mit pädagogischen Problemen bekannt machen und Kontakte zu pädagogischen Institutionen und deren MitarbeiterInnen und Trägern herstellen. Eine wissenschaftlich begleitete Exkursion kann im Rahmen von Einführungsveranstaltungen (wie "Einführung in Praxisfelder der Sozialpädagogik") oder Seminaren mit praxisbezogener Thematik stattfinden oder im Kontext eines spezifischen Seminars oder Projekts, welches der Vor- und Nachbereitung dieser Exkursion dient. Die Anzahl der TeilnehmerInnen an Exkursionen ist in der Regel beschränkt.

Alle Studierenden des Diplomstudiengangs müssen im Verlauf ihres Studiums an einer Exkursion im Grund- oder Hauptstudium teilgenommen haben. Exkursionen dauern mindestens eine Woche; finden Exkursionen in der Region parallel zur Begleitveranstaltung statt, müssen die Studierenden am Besuch von mindestens sechs Einrichtungen teilnehmen. Der Leistungsnachweis (Exkursionsschein) wird vergeben, wenn die Studierenden diese Voraussetzung erfüllt haben und sich aktiv an der Vor- und Nachbereitung der Hospitation in einer Institution beteiligt haben (Literaturstudium, Kontaktaufnahme mit der Institution, Entwicklung eines Fragenkatalogs, Protokoll und Auswertung im Seminar). Das Exkursionsprotokoll soll sich an den "Hinweisen zum Protokoll bei Exkursionen" orientieren und mindestens fünf Seiten umfassen.

Exkursionen werden mit unterschiedlichen Zielsetzungen und in verschiedenen Formen angeboten:

  • Exkursionen im Rahmen von Einführungsveranstaltungen mit Praxisbesuchen im Raum Mainz wenden sich primär an StudienanfängerInnen, sollen einen Überblick über verschiedene pädagogische Praxisfelder geben und die Studierenden mit pädagogischen Fragestellungen und alltäglichen Problemen der Institutionen, ihrer Adressaten und MitarbeiterInnen konfrontieren.
  • Mindestens einwöchige Exkursionen zu spezifischen Themen und Praxisfeldern im In- und Ausland richten sich vornehmlich an StudentInnen im Hauptstudium und orientieren sich an Inhaltsbereichen der Studienrichtungen, der Wahlpflichtfächer oder bestimmten Schwerpunkten (z.B. Vergleichende Studien in Ergänzung des ERASMUS-Programms).

In jedem Semester wird mindestens jeweils eine dieser drei unterschiedlichen Exkursionstypen (Praxisbesuche in der Region, Exkursionen innerhalb der Bundesrepublik, Auslandsexkursionen) angeboten. Die Ausstattung des Exkursionsfaches Pädagogik mit Exkursionsmitteln ist unzureichend, so daß in der Regel lediglich Auslandsexkursionen bezuschußt werden können. Alle Exkursionen werden durch reguläre Lehrveranstaltungen begleitet und von einer (oder einem) Lehrenden geleitet.

Hinweise zum Protokoll von Exkursionen

Im Rahmen der inhaltlichen Nachbereitung von Exkursionen fertigen die Studierenden ein schriftliches Protokoll mit einem Umfang von mindestens fünf Seiten an. Es soll ein Ergebnis-, kein Verlaufsprotokoll sein und im Aufbau daher nicht unbedingt dem zeitlichen Verlauf des Besuchs, sondern vielmehr sachlich-logischen Prinzipien folgen. Insgesamt soll es aus folgenden Teilen bestehen:

Deckblatt Name, Anschrift, Studienfächer, -ziel, Semesterzahl, Seminartitel etc.
Allgemeiner Überblick... ...über die besuchte Institution, wie er auch bei der Vorbereitung des Besuchs gegeben werden sollte. Die dazu notwendigen Informationen können aus Handbüchern und anderen Nachschlagwerken (in der Erwachsenenbildung bspw. "Grundlagen der Weiterbildung, Praxishilfen") gewonnen werden.
Externale Daten des Besuchs

wie Namen und Funktionen der Gesprächspartner, Datum und Dauer des Besuchs etc.

 

Informationen zur Institution
  • Äußere Struktur: Gehört die Institution einem Verband oder einer Verwaltung an? Beschränkt sich diese Zugehörigkeit auf formale Mitgliedschaft oder ist damit eine völlige oder teilweise Abhängigkeit verbunden?
  • Finanzierung: Über welche Mittel verfügt die Institution, woher kommen sie, welche Verpflichtungen sind mit der Finanzierung jeweils verbunden?
  • Ausstattung: Über wieviele Räume verfügt die Institution? Sind dies eigene, angemietete, überlassene etc.? Wie ist die Institution ausgestattet (Geräte, Mobiliar, Material etc.)?
  • Personal: Wieviele Beschäftigte arbeiten in der Institution (mit welcher Qualifikation, in welchen Funktionen, Ganztags-, Halbtags-, Teilzeitkräfte)?
  • Arbeitsgebiete: Was sind die Ziele und Zielgruppen? Wurden dabei besondere Schwerpunkte deutlich?
  • Arbeitsformen: Welche pädagogischen (Frontalunterricht, Gruppenlernen, Labor etc.) oder sozialarbeiterischen (Einzelfallhilfe, Gruppenarbeit etc.) Arbeitsformen werden in welcher Gewichtung verwendet?
  • Innere Struktur: Nach welchen Prinzipien sind Arbeiten und Funktionen verteilt? Wie groß ist die Autonomie einzelner Teile der Institution?
Besuchsverlauf Darstellung des Verlaufs (Einleitungsreferat, Film, Dias, Hand-outs, Diskussionsverlauf, kontroverse Fragen etc.). Dabei ist es besonders wichtig, die verschiedenen Ebenen auseinanderzuhalten, die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen. Es sollten klar getrennt werden:



a. Informationen und Fakten, die die Arbeit der jeweiligen Institution betreffen von



b. dem Bild ihrer Arbeit, das die Institution bzw. deren Vertreter gerne vermitteln würde und



c. dem, was der jeweils Protokollierende davon hält.
Persönliche Stellungnahme Die persönliche Stellungnahme zu der Institution und zum Informationsgespräch sollte im letzten Teil auftauchen. Dabei ist insbesondere die Beantwortung der Frage wichtig, ob man sich vorstellen könnte, in der betreffenden Institution zu arbeiten. Die Entscheidung sollte begründet werden.